Starttag

 

 

Wir starten unser Waldprojekt am 31. Januar, gerade noch bevor das Sibirienhoch bei uns eintrifft. Fast alle Lernenden sind der Witterung angepasst gekleidet und ausgerüstet, so dass nur einzelne mit der Kälte zu kämpfen haben und kalte oder teilweise auch nasse Füsse am Feuer wärmen, bzw. trocknen müssen. Da wir trotz Nässe ein ordentliches Feuer entfachen und sich alle gut verpflegen können, bleibt die Stimmung mehrheitlich positiv und angeregt.

 

Gegen Mittag trifft Herr Wertli, unser Revierförster, ein. Wir machen es uns in unserem Waldsofa gemütlich und hören Herrn Wertli zu, der aus seiner Berufswelt und seinem Arbeitsalltag erzählt. Er weiss Interessantes über den Solothurner Stadtwald mit seiner beachtlichen Ausdehnung, sogar bis ins Bernische hinein, zu erzählen und geht dann näher auf den Wald ein, in dem wir uns befinden.

 

 

 

 


 

Wer kennt die Bäume, die hier wachsen? Auf der kleinen Fläche innerhalb unseres Waldsofas können wir rund 100 Keimlinge, meist Fichten, ein paar Tannen und wenige Föhren, sehen. Herr Wertli spricht über die natürliche Verjüngung, welche in der heutigen Waldbewirtschaftung üblich ist. Er spricht von den “Missen“ unter den Bäumen, welche er jeweils weiss markiert. Ihnen wollen die Forstleute optimale Wachstumsbedingungen schaffen, da aus ihnen wirtschaftlich interessante Bäume heranwachsen können, was für die Waldwirtschaft von grosser Bedeutung ist.

 

Wir schreiten gemeinsam unseren Waldplatz ab, welchen uns das Forstamt Solothurn unter Anleitung von Herrn Wertli zur Bewirtschaftung überlässt. Unser Waldplatz misst 25m x 40m, beherbergt lauter fein abgesägte Baumstrünke, ist also kahl und zum Teil mit Brombeeren bewachsen. Es liegen auch noch etliche kleinere Stämme, Äste und Zweige herum. Herr Wertli erläutert, dass all diese Bäume gefällt werden mussten, weil sie von Borkenkäfern befallen waren. Nur das Fällen und sofortige entfernen der kranken Bäume könne eine Ausbreitung auf weitere Bäume verhindern.

 

 

Im angrenzenden Waldstück, dort wo wir im Schutze der Bäume unser Waldsofa errichtet haben, liegt eine grosse Fichte samt Wurzelstock am Boden. Herr Wertli erklärt uns, wie die Forstwarte diesen Baum dereinst aus dem Wald hinaus holen werden. Sie werden mit einem grossen Fahrzeug, auf dem eine Art Kran mit Greifarm steht, auf der so genannten Rückegasse bis hin zum Baum fahren und diesen dann abtransportieren. Damit die schwere Maschine im Waldboden nicht einsinkt, belegen die Forstwarte die Rückegasse zur Verstärkung mit herumliegenden Stämmchen, Ästen und Zweigen.

 

Und genau dies zu tun, ist nun unser erster Arbeitseinsatz in unserem Waldstück. Eric, Noé und zu Beginn auch Raphael zeigen sich als besonders engagierte Waldarbeiter. Danke für euren Einsatz!

 

 

Ausblick:

 

Wir haben mit Herrn Wertli vereinbart, dass wir unseren zweiten Waldtag nach den Frühlingsferien durchführen werden. Bei diesem Besuch werden wir uns um die Pflege und Aufforstung unseres Waldstückes kümmern, also Bäume pflanzen** und auch noch den Brombeeren zu Leibe rücken.

 

**Da die heutzutage gebräuchliche Methode der natürlichen Wald-Verjüngung wenig Dynamik zeigt, ein eher unspektakulärer und langwieriger Prozess ist, und die Lernenden dabei kaum Hand anlegen können, bietet uns der Revierförster die Möglichkeit, selber Bäumchen zu pflanzen.

 

  
  
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